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Holger Gugg

Holger Gugg lebt für den Sport — das sieht man ihm nicht nur an, man erkennt es auch durch einen Blick auf den Werdegang des Athleten. Über den Kampfsport kam Holger im Alter von 16 Jahren zum Bodybuilding. Es folgten erfolgreiche Wettbewerbsteilnahmen und etliche Aus- und Weiterbildungen im sport- wie ernährungswissenschaftlichen Bereich. Als Autor für namhafte Magazine (Muscle&Fitness, FLEX), Blog-Autor bei führenden Herstellern für Sportlernahrung (u.a. www.peak.ag) und mit der Entwicklung seines Human Based Nutrition Ernährungskonzepts machte er sich in der Bodybuilding- und Fitness-Szene einen Namen.

Holger, wie und wann bist du auf Ubiquinol aufmerksam geworden?

HG: Ich habe mich hauptsächlich während der Recherchen zu meinem Ernährungskonzept Human Based Nutrition mit dem Thema Coenzym Q10 beschäftigt. Als aktiver Sportler im besten Alter, ich bin jetzt Mitte Dreißig, waren auch die altersbedingten Veränderungen bei biochemischen und zellulären Vorgängen interessant. Coenzym Q10 ist generell an allen Stoffwechselvorgängen im Körper beteiligt, man stößt also zwangsläufig auf dieses Thema. Ubiquinol als die aktive Form mit direkter Bioverfügbarkeit rückt dadurch ebenso in den Vordergrund.

 

Worin siehst du die Vorteile einer Supplementierung mit Ubiquinol, insbesondere für den Leistungssportler?

HG: Hauptsächlich orientiere ich mich an Placebo-kontrollierten Studien. Die Studien belegen eine höhere Performance, also eine Steigerung der möglichen Höchstleistung. Dann gibt es noch verschiedene Untersuchungen, die deutlich zeigen, dass Muskelkater durch eine Supplementierung mit Ubiquinol vorgebeugt werden kann. Das heißt auch, dass sich meine Regenerationszeit verkürzt, besonders nach intensiven Trainingseinheiten und Wettbewerbsphasen.

 

Das ist ja nicht nur für Leistungssportler interessant. Wem würdest du denn eine Supplementierung mit Ubiquinol empfehlen?

HG: Allgemein wäre zu sagen, dass wir Coenzym Q10 jeden Tag mit der Nahrung aufnehmen, der Körper wandelt dann das Coenzym Q10 in die aktive Form Ubiquinol um. Somit ist es eine körpereigene Substanz. Mit zunehmendem Alter, durchschnittlich ab ungefähr 40 Jahren, sinkt der Ubiquinol-Spiegel im Blut dann deutlich. Durch große körperliche Belastung, wie eben Leistungssport, kann dieser Spiegel ebenfalls negativ beeinflusst werden.
Somit würde ich Best Agern eine ergänzende Ubiquinol-Einnahme nahelegen. Generell kann ich aber jedem Sportler dazu raten, auf die Q10-Versorgung zu achten und gegebenenfalls zu handeln, gerade weil es als Co-Faktor der ATP-Produktion und Radikalfänger wichtige Funktionen hat. Zu den natürlichen Quellen gehören Rind, Hering, Huhn, Rapsöl oder Erdnüsse, diese beinhalten jedoch nur eine überschaubare Menge Coenzym Q10 und man müsste wesentlich mehr davon essen als man könnte, um bei einem erhöhten Bedarf den Spiegel ausgleichen zu können.

Ein weiterer Punkt, den ich hier ansprechen möchte, auch wenn er allgemein gerne tabuisiert wird: Viele Sportler in der Szene greifen zu diversen Substanzen, die negativen Einfluss auf den Körper haben und oftmals weitreichende, ungeahnte Folgen nach sich ziehen. Gerade diejenigen müssten ganz besonders auf ihre Werte achten und kommen um eine Ubiquinol-Ergänzung eigentlich nicht herum. Ubiquinol gilt laut Kölner Liste übrigens nicht als Doping, man kann es ohne Bedenken einnehmen.

 

Kommen wir auf die Bioverfügbarkeit zu sprechen. Welche Rolle spielt diese für dich?

HG: Die Bioverfügbarkeit ist der Schlüssel zu einer funktionierenden Ergänzung. Jedoch müssen die Produkte auch erschwinglich sein und im Verhältnis zum Nutzen stehen. Bei Ubiquinol und Coenzym Q10 ist mir bekannt, dass sich die jeweiligen Produktionskosten und somit der Rohstoffgrundpreis deutlich voneinander unterscheiden. Allerdings benötigt man von Ubiquinol auch deutlich geringere Dosen als von Coenzym Q10, um auf einen normalen Blutplasmaspiegel zu kommen. Hier muss man immer individuell bewerten. Generell denke ich aber, jede noch so gute Nahrungsergänzung muss auch immer bezahlbar sein. Die Bioverfügbarkeit ist definitiv ein Thema, mit dem man sich bei jeder Nahrungsergänzung befassen sollte.

 

Der Markt für Nahrungsergänzung ist inzwischen fast unüberschaubar, es gibt unzählige Nährstoffe und Produkte. Was nimmst du denn außer Ubiquinol noch ein?

HG: Zusätzlich nehme ich Vitamine und Mineralstoffergänzungen, insbesondere Vitamin A und D, sowie Elektrolyte. Außerdem Omega 3, Chrom, Creatin AKG, Arginin AKG, EAA, HMB, Capsaicin und Grüntee (EGCG).

 

Aber alles basierend auf einer gesunden, ausgewogenen Ernährung…?

HG: Selbstverständlich! Natürlich ernähre ich mich nach den Vorgaben meines eigenen Ernährungskonzeptes. Es ist mir wichtig, dieses stetig zu optimieren und an den aktuellen Stand der Wissenschaft anzugleichen. Einige Grundsätze daraus sind:
–    kein natürliches Lebensmittel ist generell schlecht
–    kein Makronährstoff sollte dezimiert werden
–    der Bedarf rechtfertig die Aufnahme
–    Männer und Frauen haben in Sachen Ernährung unterschiedliche Anforderungen
–    Best-Ager haben einen ganz anderen Nährstoffbedarf als junge Menschen

 

Außerdem achte ich auf eine vollständige Versorgung mit Mikronährstoffen. Hier rate ich immer dazu, den Bedarf individuell bestimmen zu lassen. Weiter ist mir ein guter Omega-3-Status wichtig und eine ausgeglichene Omega3/Omega6-Bilanz. Entscheidend ist auch die Flüssigkeitsbilanz: Weder zu viel noch zu wenig. Letztlich nutze ich zudem eine zielorientierte Supplementierung zur Leistungsoptimierung.

 

Zum Schluss eine etwas sport-philosophische Frage. In welchem Zusammenhang steht für dich Ernährung mit sportlichem Erfolg?

HG: In der Szene gibt es die 70:30 Regel, die besagt, die Ernährung mache 70 Prozent des sportlichen Erfolgs aus, Training 30 Prozent. Meine individuellen Schwerpunkte ergeben die 40:40:20 Regel. Danach resultiert meine Leistung aus 40 Prozent Ernährung, 40 Prozent Training und 20 Prozent Regeneration.