Eine Nahrungsergänzung mit Ubiquinol kann bei autistischen Kindern helfen, Verhaltensstörungen zu mildern. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle klinische Studie der slowakischen Comenius Universität in Bratislava (1). Ubiquinol, die aktive Form von Coenzym Q10, verbessert die Energieversorgung in den Zellen und schützt als starkes Antioxidans die Membran-Phospholipide vor Peroxidation.

Im Rahmen der Studie erhielten 24 autistische Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren über drei Monate hinweg eine Nahrungsergänzung mit Ubiquinol: 50 mg pro Tag in der ersten Woche und 100 mg pro Tag ab der zweiten Woche. Ziel der Studie war es unter anderem, einen neuen Diagnosetest zu entwickeln und die Wirkung von Ubiquinol auf das Verhalten und die Lipidperoxidation bei Kindern mit Autismus zu untersuchen. Typische Symptome haben sich signifikant gebessert, wenn die Coenzym Q10-Konzentration im Gesamtplasma bei über 2,15 mg/ml lag. Nach Ubiquinol-Gabe stieg der Coenzym Q10-Plasmaspiegel von unzureichenden 0,55 mg/l auf 2,6 mg/l.

Solche Werte lassen sich leichter mit dem aktiven Ubiquinol erreichen als mit klassischem Coenzym Q10. So verbesserten sich beispielsweise Schlafstörungen deutlich (bei 34 Prozent der Kinder), die Bereitschaft mit Freunden zu spielen (bei 42 Prozent), die verbale Kommunikation (bei 21 Prozent) und die Bereitschaft zu essen (bei 17 Prozent). Die Auswertung zeigt, dass die Gesamtplasmakonzentration an Coenzym Q10 und die Lipidoxidation als wichtige Biomarker der Ubiquinol-Therapie bei Kindern mit Autismus dienen könnten.

Autismus ist eine tiefgreifende neurologische Entwicklungsstörung, für die es derzeit kein Heilmittel gibt. Spezielle Therapien können jedoch helfen, die Symptome zu mildern. Die Nahrungsergänzung mit Ubiquinol ist dabei ein vielversprechender Ansatz. Der natürliche Vitalstoff ist sehr gut erforscht und hat keinerlei Nebenwirkungen. Mit der hier vorliegenden Studie wurde zum ersten Mal die Bedeutsamkeit von Ubiquinol in der Behandlung von autistischen Kindern nachgewiesen. Um die Befunde zu bestätigen und daraus eine Therapieempfehlung abzuleiten, sind weitere Untersuchungen mit einer größeren Teilnehmerzahl notwendig.

Quellenangaben:

(1) Anna Gvozdjáková et al.: “Ubiquinol Improves Symptoms in Children with Autism”, Oxidative Medicine and Cellular Longevity Volume 2014 (2014), Article ID 798957.